Dies ist der zweite Teil über das zwölfte Haus im Horoskop. Der erste Teil “Das zwölfte Haus” gehört zu den Artikeln im Bereich karmische Astrologie.
Entgegen der Richtung des Uhrzeigers hat jedes Haus einen Beginn, einen Anfang, eine Häuserspitze. Dieser bestimmt die grundlegende Prägung des Hauses. Wie diese Prägung ausschaut, können wir aus dem Sternzeichen entnehmen, in welchem dieser Punkt liegt und dem dazu gehörigen Herrscher-Planeten.
Zwölfte Haus im Widder – Herrscher Mars
Mit dem Widder verbinde ich vor allem Durchsetzungskraft. Diese fehlt uns ein wenig in diesem Leben. Von daher können wir schließen, dass sie vielleicht ein wenig zu viel im letzten Leben war. Wenn wir uns beispielsweise auf Kosten anderer durchgesetzt und damit Leid erzeugt haben, dann können wir in diesem Leben lernen, wie es ist, nicht so starke Kräfte und Energien zur Verfügung zu haben.
Zwölfte Haus im Stier – Herrscher Venus
Der Stier steht für Sicherheit, für Sinnenfreude und etwas auch einmal geniessen zu können. Der Geborene mit dem 12. Haus im Stier hat vielleicht in früheren Leben sehr stark dem Hedonismus gefrönt und muss in diesem Leben ein wenig darauf verzichten. Das fällt ihm nicht leicht und er wird alles unternehmen, um doch zu Sinnenfreuden zu kommen. Ähnlich sieht es mit dem Geld und der Sicherheit aus. Es geht darum, Vertrauen zu entwickeln, auch wenn es im Leben scheinbar keine oder wenig Sicherheit geben sollte.
Zwölfte Haus im Zwilling – Herrscher Merkur
Im Zwilling geht es um den Erwerb von Wissen und Informationen und deren Verbreitung. Außerdem zeigt sich in den Zwillingen, wie gut wir uns in Worten und Gestik ausdrücken können. Die karmische Komponente beim Zwilling im 12. Haus könnte in der Geschwätzigkeit in vergangenen Leben liegen. Vielleicht haben wir Dinge verraten, die besser ungesagt geblieben wären oder wir haben Dinge nicht gesagt, die besser gesagt worden wären. Der Buddha spricht in diesem Zusammenhang von der „Rechten Rede“. Vielleicht können wir uns in diesem Leben deswegen nicht so gut ausdrücken (siehe auch rückläufiger Merkur), vielleicht fällt es uns schwer zu lernen oder überhaupt Informationen aufzunehmen und vielleicht fühlen wir uns oft missverstanden.
Zwölfte Haus im Krebs – Herrscher Mond
Der Krebs ist das Zeichen der Gefühle. Hier geht es darum, ein Zuhause, eine Familie, eine Heimat zu finden. Wenn Krebs das zwölfte Haus anschneidet, dann kann es hier zu karmischen Blockaden kommen. Vielleicht fällt es uns in diesem Leben schwer, eine Familie zu finden oder uns irgendwo zu Hause zu fühlen. Möglicherweise haben wir in vergangenen Leben Familien auseinander gerissen, Menschen ihr Heim weggenommen oder waren einfach gefühlsmäßig verhärtet. In diesem Leben gilt es anhand der eigenen Erfahrung zu lernen, wie wichtig diese Dinge sind.
Zwölfte Haus im Löwen – Herrscher Sonne
Im Löwen verwirklichen wir uns. Der Löwe als das Zeichen der Sonne steht für unser Wesen, hier bringen wir uns os zum Ausdruck, wie wir wirklich sind. Damit ist Anerkennung verbunden. Außerdem ist der Löwe das Zeichen der Kreativität, der schöpferischen Energie, zu der auch unsere Kinder zählen. Vielleicht können wir in diesem Leben keine Kinder bekommen oder wir erhalten keine Anerkennung für das, was wir leisten. Vielleicht sind wir in vergangenen Leben hochnäsig und arrogant gewesen und haben uns über die Wünsche und Nöte anderer hinweggesetzt. In diesem Leben können wir lernen, wie es sich anfühlt, wenn uns selber so geschieht.
Zwölfte Haus in der Jungfrau – Herrscher Merkur
Die Jungfrau ist das Zeichen der Heilung, der Gesundheit, der Integration von Körper, Geist und Seele. Mit der Jungfrau im zwölften Haus haben wir uns in vergangenen Leben vielleicht nicht genug um diese Bereiche gekümmert und müssen in diesem Leben lernen, mehr auf unsere Gesundheit zu achten. Ein weiterer Punkt ist das Prinzip des Dienen. Wer nicht dienen kann, kann auch nicht herrschen. Richtig verstanden kann Dienen echte Demut bedeuten, wenn wir dem Höchsten, dem Göttlichen dienen. In diesem Leben können die Umstände so sein, dass wir gezwungener Maßen Demut erlernen dürfen.
Zwölfte Haus in der Waage – Herrscher Venus
Die Waage ist das Zeichen der Verbindung, der Vermittlung, der Beziehungen, des Ausgleichs zwischen den Gegensätzen. Wenn die Waage das 12. haus anschneidet, dann haben wir in diesem Leben vielleicht Probleme mit diesen Bereichen. Vielleicht fällt es uns schwer mit anderen Menschen in Beziehung zu treten, viellicht finden wir nicht die für uns passende Beziehung. Möglicherweise haben wir in vergangenen Leben Schindluder mit unserer Verbindung mit anderen Menschen getrieben, waren ungerecht und unhöflich und können diese Erfahrungen in diesem Leben korrigieren.
Zwölfte Haus im Skorpion – Herrscher Pluto
Das Zeichen des Todes (Skorpion) im letzten, im zwölften Haus. Da liegt es nahe zu vermuten, dass durch die eigene Hand in vergangenen Leben andere Menschen zu Tode kamen, aber diese Deutung greift nicht weit genug. Das Prinzip des Skorpions hat vielmehr mit Wandlung (Umwandlung – Transformation) zu tun. Der Tod ist eine Wandlung. Um sein Wesen wandeln zu können, brauchen wir eine klare Erkenntnis unserer Schattenseiten. Mit Skorpion im zwölften Haus kann es uns schwer fallen, diesen Einblick in unsere dunklen Seiten zu bekommen. Möglicherweise haben wir unsere Macht in vergangenen Leben missbraucht und anderen Menschen Schaden zugefügt. In diesem Leben fühlen wir uns vielleicht manchmal machtlos oder sind der Willkür anderer, die Macht über uns haben, ausgeliefert und können so einmal die andere Seite kennenlernen. Damit kommt es zum schmerzhaften, aber nötigen Ausgleich der Energien und Erfahrungen.
Zwölfte Haus im Schützen – Herrscher Jupiter
Nach der Phase des Skorpion suchen wir im Sternzeichen Schütze nach einer Vision, nach einer Erklärung für die Welt. Diese vermittelt uns den Sinn des Lebens. Mit Schütze an der Spitze des zwölften Hauses fehlt uns in diesem Leben der tiefere Sinn und damit vielleicht auch die Motivation, uns zu engagieren. Vielleicht haben wir in vergangenen Leben andere Menschen dazu gezwungen, ihrem Glauben oder ihrer Meinung abzuschwören (Inquisition). In diesem Leben lernen wir die andere Seite kennen, damit wir auch hier zu einem Ausgleich finden.
Zwölfte Haus im Steinbock – Herrscher Saturn
Der Steinbock steht für unseren Beitrag zur Gesellschaft, für unsere Berufung, letztlich für unseren Beruf. Vielleicht fühlen wir uns mit dem Steinbock an der Spitze des zwölfte Hauses nicht zur Gesellschaft zugehörig. Vielleicht fällt es uns schwer, unsere Bestimmung, unsere Lebensaufgabe zu finden. Das kann daran liegen, dass wir in vergangenen Leben unsere damals erworbene Machtposition nicht ethisch korrekt ausgefüllt haben, sondern nur an unseren Vorteil gedacht und damit andere Menschen in Not gebracht haben. In diesem Leben können wir lernen, wie es ist, wenn uns gesellschaftlich nicht alle Türen offen stehen und so kann es immer mehr zu einem karmischen Ausgleich kommen.
Zwölfte Haus im Wassermann – Herrscher Uranus
Der Wassermann steht für Freiheit. Mit Wassermann an der Spitze des 12. Hauses kann es uns schwer fallen, frei zu sein, uns zu befreien oder den Höhenflug des freien Geistes zu erleben. Vielleicht haben wir es in vergangenen Leben versäumt, anderen zu ihrer Freiheit zu verhelfen, obwohl wir das gekonnt hätten. Vielleicht haben wir andere sogar um ihre Freiheit gebracht und zahlen nun in diesem Leben den Preis dafür. Erst wenn die karmischen Konten ausgeglichen sind, wenn wir unsere Lektion verstanden haben, kann es eine tiefere und reifere Freiheit für uns geben.
Zwölfte Haus in den Fischen – Herrscher Neptun
Mit den Fischen sind Begriffe wie Erlösung, Erleuchtung und spirituelle Erfüllung verbunden. Mit den Fischen an der Spitze des zwölften Hauses kann es uns in diesem Leben schwer fallen, Glauben zu entwickeln und uns in diesen Bereichen zu öffnen. Vielleicht rührt das auch aus Erfahrungen, die aus vergangenen Leben stammen. In diesen waren wir vielleicht religiös dogmatisch und haben andere gehindert, ihren Glauben zu leben. Vielleicht hingen wir selbst auch einem Irrglauben an oder haben all die verfolgt, die etwas anders geglaubt oder gedacht haben wie wir selbst. In diesem Leben können und dürfen wir lernen, wie es ist, wenn wir nicht unserer Vorstellung von Religion folgen können und so kommen wir in unsere Mitte und verbrennen – symbolisch gesehen – unser Karma.